Kapitalismus ist Faschismus

Geschichte einer Tragödie und Parallelen mit der aktuellen Entwicklung

Als 1919 die Weimarer Republik entstand, stand Europa noch unter das Elend des Ersten Weltkrieges, dessen Ursachen in einer Gewalt der Machtherrschaft und einem Verlange nach demokratischen Rechte zu finden ist. Die herrschende Gesellschaft, wie die Welt sie bisher kannte, musste einem Ende gesetzt werden.

Dennoch trafen zwei gegenseitigen Polen aufeinander. Eine sehr explosive Situation, die einerseits der Schwächeren einen ersehnten Freiheitsdrang ermöglichen sollte und der Elite durch den Sozialismus hervorgerufen hat, der sich bis Anfang der 70er fortgesetzt hat.

Zwischen 1919 und 1933 wurde die Gesetzgebung einer demokratischen Novellierung verpasst. Damit meine ich jedoch nicht eine totale Demokratie, denn diese hat nie existiert und wird sich auch niemals unter Beweis stellen können. Vierzehn Jahre, während dessen das Volk eine neue Freiheitsform eroberte. Frauenrechte etablierten sich, eine starke Emanzipation gab den Impuls zum Modernismus.

Die Kurzfristigkeit dieser bahnbrechenden Freiheit wurde durch den schon längst in Europa etablierten Faschismus beendet. Immer, wenn die Elite meint, dass es ihr schlecht geht, dann floriert unerwartet das Finden eines Sündenbocks.

Schon 1959, also kaum 15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, bestätigt Adorno, dass die Voraussetzungen faschistischer Bewegungen trotz des Zusammenbruchs gesellschaftlich, wenn auch nicht unmittelbar politisch, nach wie vor fortbestehen.

Einen der Hauptgrund: die nach wie vor herrschende Konzentrationstendenz des Kapitals, die man zwar durch alle möglichen statistischen Künste aus der Welt wegrechnen kann, an der aber im Ernst kaum ein Zweifel ist. (1) In Zeit des neoliberalen Turbokapitalismus ist dieses Merkmal aktueller denn je.

Die Elite listet einen enormen Beitrag zur Deklassierung von Schichten. Der Übergang von minderwertigen Schichten zum Sozialismus erweist sich als sehr schwer. In Deutschland hat sich die SPD mit einem Keynesschen Liberalismus identifiziert. Dieses bietet zwar die Potenziale einer Veränderung der Gesellschaftsstruktur, die in der klassischen Marxischen Theorie gelegen waren, abbiegt, andererseits aber doch die Bedrohung der Verarmung, jedenfalls in der Konsequenz, für die Schichten, von denen ich gesprochen habe, verstärkt. (2)

Die Automatisierung hat dazu geführt, dass Millionen Menschen von heute auf Morgen arbeitslose wurden oder sich von Arbeitslosigkeit bedroht fühlen. D. h. Ängste werden von der kapitalistischen und auf stets Gewinn orientierten Gesellschaft geschürt.

Die Deklassierung von Schichten führt zu einem Hass auf den Sozialismus, oder das, was sie von Sozialismus verstehen, weil sie damals von diesem System verstanden wurden.
Wovon bildet sich die Gruppe des neuen Rechtsradikalismus? Die Bauer befinden sich in permanenten Krisen, weil sie sich von der Erweiterung des Produktionsfeldes durch die EWG (3) bedroht fühlen. Ebenfalls spielt diese Bedrohung eine wesentliche Rolle bei der Einhaltung der staatlichen Souveränität. Diese Gruppen fühlen sich fiktiv nicht mehr frei in ihren Handlungsfähigkeiten.

Es bestätigt sich, dass die Anhänger des Alt- und Neufaschismus heute quer durch die Gesamtbevölkerung verteilt sind. Aber auch die schwindelnde Mittelschicht neigt zu einem gewissen Rechtsextremismus. Deutschland weit wurde 2018 19.409 politisch motivierte rechts extremistische Straftaten begangen, darunter 1.088 Gewalttaten. In Nordrhein-Westfalen wurden 2018 ca. 10 Straftaten täglich und in Köln 243 Straftaten für das ganze Jahr registriert.

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Quellen:
(1) Theodor W. Adorno, Aspekte des neuen Rechtsradikalismus S. 10
(2) Theodor W. Adorno, Aspekte des neuen Rechtsradikalismus S. 11
(3) Ehemalige Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, später EG.

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