Eine Stadt, wo Gerechtigkeit für das Sozialleben herrscht, wenn Wohnen in der Stadt nicht mehr für alle bezahlbar ist und die Politik sofort die Mieter schützt. Eine Stadt, wo zur Schule gehen, Spaß macht, und nicht zum Alptraum jedes Kindes wird, wenn es mal muss. Eine Stadt, wo die Luft rein ist, weil die Stadtverwaltung sich für die Lebensqualität seiner Bürger/innen interessiert, statt sich für die Profite der Automobilhersteller zu profilieren.
Eine Stadt, wo kriminelle Machenschaften wirklich an die Wurzel bekämpft und nicht mit einem Flickenteppich an Ausnahmen erduldet werden. Eine Stadt, wo Kunst und Kultur in angenehmen Räumlichkeiten gedeihen und nicht in fast verwahrlosten Gebäuden eine Zuflucht finden müssen, weil ein Klüngel sich mit der Sanierung des Opernhauses auf Bürgerkosten auch saniert hat. Eine Stadt, wo man gerne mit Bahn und Bus fährt und nicht auf der Bahn wartet, die an die Marktstraße nie kommen wird. In einem Satz: eine Stadt, wo man sich richtig wohlfühlt.
Statt mehr in Sozialwohnungen zu investieren, trennen sich die genossenschaftlichen Baugesellschaften aus der Pflicht und verkaufen scharenweise ihr Eigentum. Allein um eine Idee zu geben: 80.000 Wohnungen fehlen zurzeit in Köln, davon 10.000 neue Sozialwohnungen. Als gutes Beispiel ist Köln-Ehrenfeld für Normalverdiener unbezahlbar geworden. Klar, je attraktiver die Lage, desto höher die Mieten.
Wenn ein Preis je Quadratmeter von 15,00 EUR Kaltmiete verlangen wird, braucht man sich nicht mehr zu wundern, dass die Gentrifizierung vieler Stadtteile voll im Gang ist und es gibt dann nur Platz für diejenige, die sich hohe Mietpreise leisten können. Was hinzu kommt, ist das bei vielen Häusern die Bausubstanz diesen Mietpreisen gar nicht Wert ist. Wir brauchen eine Wohnungspolitik, die alle Beteiligten mit einbezieht: Mieter, Eigentümer und die Stadtverwaltung müssen ein Dialog über ein Konzept aufrufen, um Wohnungen für alle bezahlbar zu machen. Sonst werden wir sehr bald ein großes Wohnarmutsproblem erleben.
Bildung ist die Substanz für eine optimale Gesellschaft und für eine erfolgreiche Stadt. In keinem Fall fördern marode Schulen unseren Schülern und Schülerinnen zum Studieren. Die Situation ist desaströs. Wenn man in vielen Schulen mal muss, will man schnell nicht mehr, weil die Toiletten unhygienisch sind.
Wenn unsere Abgeordneten lieber 2 % – gleich jährlich 40 Mrd. EUR für 2018, von der NATO ab 2025 gefordert jährlich 72 Mrd. EUR – unseres BIP für Rüstung ausgeben, so steht Bildungsarmut nichts mehr im Weg. Sie können bei Bedarf eine zwei Klassen Bildungsgesellschaft ins Leben rufen, insbesondere, wenn die Bertelsmann AG für die Privatisierung ans Werk geht. Lehrer, Studenten und Eltern sind mehr denn je gefragt, sich mit staatlichen Investitionen im Bildungssystem auseinander zu setzen.
Es geht um die Zukunft, die für viele unbedingt in öffentlicher Hand bleiben muss. Das ist in unserer Stadt wohl zu schaffen. Verlangen Sie bitte so oft wie nötig von Ihren lokalen Vertretern/innen, sich mehr für ein optimales Bildungswesen einzusetzen.
Wegen der schlechten Luftqualität ist die Stadtverwaltung von den EU-Behörden schon mehrmals abgemahnt worden. An ein Verbot von Dieselfahrzeugen in unserer Stadt denkt keiner Politiker, dem Automobillobby verpflichtet. Obwohl es wissenschaftlich bewiesen ist, dass besonders Dieselabgasen gesundheitsschädlich sind und Opfer sterben, wird diese Belastung seitens der Politik kaum wahrgenommen.
Nicht nur die Verbrennungsmotorenabgase belasten die Luftqualität in und rund um Köln, sondern auch die Braunkohlekraftwerke leisten einen soliden Beitrag hinzu. Tatsächlich sind Arsen, Isotopen, Chrom, Quecksilber usw. im Ausstoß von Braunkohlekraftwerken enthalten. Mit der weiter so Mentalität der Bundesregierung wird Deutschland niemals das Ziel von 40 % weniger CO₂-Ausstoß für 2030 erreichen. In kürzer Zeit müssen diese Kraftwerke Platz für eine saubere Energie machen.
Vor zwanzig Jahren war Deutschland Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien. Warum fehlt heute an politischen Mut? Die Antwort ist: Wir müssen unsere Energie selbst produzieren. Wie es funktioniert, erkläre ich demnächst in einem Folgebeitrag. Wir müssen mehr gemeinsam fahren und die Politik muss sich für bezahlbare ÖPNV starkmachen. Die Verkehrsarchitektur unserer Stadt muss umgedacht und optimiert werden. Wir, die Bürger/innen dieser Stadt, haben ein Grundrecht auf guter Luft.
Sowohl für seinen Karneval als auch für seine Klüngel ist die Stadt Köln wohl sehr bekannt. Mafiöse Aktivitäten aller Arten wie zum Beispiel die Unregelmäßigkeiten beim Bau der U-Bahn Linie Nord-Süd oder bei der Sanierung des Opernhauses zeigen wie diese Stadt bis zum Himmel hoch nach kriminellen Aktivitäten auf Kosten der Steuerzahler stinkt. Bis heute hat sich die Geschäftsleitung des KVB von jeglichen Schulden frei gesprochen. Aber die Preise steigen jedes Jahr und die Leistung ist mittelmäßig.
Ob mit der KVB oder mit einem anderen Verkehrsmittel der Opernabend zurzeit einen Genuss wird, ist wohl fraglich, weil während der Opernhaussanierung die deutsche Niederlassung eines elektrotechnischen Unternehmens pleiteging und die Eröffnung zögert sich bis 2023 hinein. In dieser Hinsicht hat die Stadtverwaltung am Beispiel der Elbephilharmonie sehr gut gelernt. So gut gelernt, dass die Kosten immens wurden. Über 800 Mio. EUR (ursprünglich 165 Mio. EUR) wird sich die Sanierung des Kölner Opernhauses belaufen. Und was die U-Bahn Baukosten(gruben) angeht: auf 1,3 Mrd. EUR (ursprünglich 630 Mio. EUR) sind sie gestiegen.
Um es zusammenzufassen: Es stinkt in Köln. Nicht nur wegen der Abgase, sondern auch wegen der teils inkompetent Stadtverwaltung, aber vor allem es fehlt an bürgerliches Engagement. Liebe Kölner Bürger/innen: Wir müssen mehr Transparenz über die Umsetzung großer Projekte verlangen und uns für ein besseres Zusammenleben engagieren. Die Möglichkeiten sind dar. Man braucht sie nur zuzugreifen. Und dann wäre Köln eine Stadt, wo man sich besser wohlfühlt.