Nordrhein-Westfalen Schlusslicht bei der Bildungsausgaben

Arme Schulen bedeuten eine stets wachsende mangelhafte Note bei der Bildung. Bildung versteht sich für alle zugänglich und nicht als Rendite einiger privilegierten Unternehmen aus dem privaten Sektor.

In Köln zum Beispiel, genau dar, wo eine optimale Bildung am meisten benötigt wird, fehlt es an eine passende multikulturelle Infrastruktur. Kalk liefert uns ein miserables Beispiel mit „Lerncontainer“ an der Grundschule Fußballstraße in Merheim. Stadtweite hat die Schulverwaltung entschieden, den Mangel an Klassenräume durch 57 Schulcontainer zu ersetzen. Obwohl im Grundschulbereich die Schülerzahlen enorm gestiegen sind, wurden leider die meisten Einheiten nicht rechtzeitig fertig.

Aber ja, mit der bisherigen Regierung hat Deutschland eine schwarze Null geschrieben und sich kaputt gespart. Die Schulprüfung haben sowohl unsere Regierende als auch viele unter den Schülern kaum bestanden. Ein Armutszeugnis mehr zur Ehre unseres schön funktionierenden Bildungssystems, das durch die Kölner politische Elite verursacht wird. Obwohl die Bezirksvertreter auf eine Lösung mit dem Neubau von Grundschulen in Kalk und Merheim hofften, liegen schon wieder neun der stadtweit vorgesehenen 25 Standorte in diesem Stadtbezirk. Weiterhin müssen in den nächsten Monaten zusätzliche Comtainer-Einheiten angeschafft werden, um den Schulbaunotstand abzumildern.

Auch in Rath-Heumar, Vingst, Ostheim, Höhenberg, Brück und Neubrück soll diese Bildungsmisere sich erstrecken. Das sind für Kölner Verhältnisse die Bezirke mit der höchsten Zahl an sozial geschwächten Einwohner/innen. Genau die, die Bildung am meisten benötigen, werden bestraft. Für das Jahr 2018 wurden in Köln 960 Kinder an Gesamtschulen abgelehnt. Die Stadt hat schon mit 270 neuen Gesamtschulplätzen ihr Angebot ausgebaut, das reicht aber voll und ganz nicht mehr aus.

Man kapituliert vor der Bildung. Rund ein Drittel aller Familien mit Viertklässlern wollen einen Gesamtschulplatz für ihr Kind. Die Linke macht klar, dass der Zahl der Gesamtschulen in Köln die fünffache Zahl an Gymnasien, Real- und Hauptschulen „gegenüberstehe“.

Wenn dann noch die Bildungsform mit anderen konkurriert, kann von Bildung für alle nicht mehr die Rede sein. Die Politik schwadroniert gerne über fehlende Flexibilität, eine Absenkung der Mindestgröße bei Schulneugründungen, einfachere Dependance Lösung. Die Kinder sind wahrscheinlich zu klein für eine Mindestgröße an Bildungsqualität, oder? 

Alle fordern etwas, aber angeblich kommt nichts… von nichts Konkretes kann auch gar nichts kommen. Und Provisorien in Köln wie Schulcontainer bedeuten oft nachträglich „für immer“. Nordrhein-Westfalen ist das Schlusslicht bei Bildungsausgaben mit nur jährlich 6.000 EURO  (2015) je Kind. Der Bundesschnitt lag bei 6.800 EURO. Was dürfen wir denn von einer FDP Schulministerin Frau Yvonne Gebauer mehr erwarten. Sie muss halt schon die Türen für Bertelsmann und Co. aufhalten.

Obwohl sie als Vorbild gelten sollte, hat die Politik sich verkalkuliert und verplant… mit unseren Steuergeldern. Aber ja, wir wissen schon das, was mit gutem Gewissen in der Politik als Vorbild dient: die alljährliche Diäterhöhung. Daraus haben wir und unsere Kinder vieles gelernt… mit ungutem Gewissen, dass in der Kölner Bildung das Wissensbild schief hängt.

Quellen:
Ksta, 14.11.2017
Ksta, 25.02.2018

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