Seit Anfang des Jahres hast du eine neue Komfortzone gewonnen. Ja, jetzt brauchst du kein lästiges Rezept mehr, wenn du mal Pillen brauchst. Das e-Rezept hat zwar den Vorteil Ressourcen zu sparen, die Sicherheit deiner Daten aber, könnte sich als bedenklich erweisen. Es kommt ein schönes Bonbon zu deiner Komfortzone noch hinzu: die ePA.
Mittels einer ePA (elektronische Patientenakte) sind deine Gesundheitsdaten überall für das Gesundheitswesen rund um die Uhr und das ganze Jahr durch verfügbar. Nur für das Gesundheitswesen?
Die Idee einer ePA – in Englisch EHR (Electronic Health Record) – geht bis Anfang der 1960er zurück. In dieser Zeit entwickelte Lockheed solch ein Produkt, das seitdem an den Distributor Technicon verkauft wurde, dann ging dieses an TDS Healthcare über, um endlich Eclipsys, ein Unternehmen der Gruppe Allscripts, zu gehören.
Ungefähr zur gleichen Zeit kooperiert die UTAH-Universität zusammen mit 3M, um ein Health Evaluation through Logical Processing (HELP) zu entwickeln, ein unter den ersten klinischen Untersuchungssystemen. 1968 startete die Computer Stored Ambulatory Record (COSTAR) am Massachusetts General Hospital. Diese Anwendung wurde zusammen mit Harvard entwickelt und enthält zahlreiche Neuheiten, wie beispielsweise eine Datenbank, die Mehrfachnennungen zu einer Krankheit erkennt.
In den 1970er fing die US-Bundesregierung an, diese EHR (Electronic Health Record) mit der Abteilung von Angelegenheiten für Veteranen, mehr bekannt als DHCP (Decentralized Hospital Computer Program), umzusetzen. Viele ehemaligen Physiker und Studenten haben das VA-System (Computerized Patient Record System (CPRS)), das sehr effizient ist, und ermöglicht eine optimale Konsistenz, um medizinische Fehler in Patientendaten erheblich zu reduzieren.
Seit den 1980er viele gemeinsamen Entwicklungen wurden gemacht, um die Nutzung von ePA (EHR) zu fördern. Das Institute of Medicine (IOM) erkannt den Bedarf für eine ernsthafte Analyse von Gesundheitsdaten auf Papierform und begann eine Forschungsarbeit, wovon die Resultate 1991 und nach einer Revision 1997 veröffentlicht wurden. Diese Forschungsarbeit war die erste mit der Empfehlung der Umsetzung des EHR. Als die privaten Unternehmen Wind über diese Erfindung der IOM bekam, unterstützte sie die Gründung des Computer-Based Patient Record Insitute (CPRI), das die Geburtsuhr der EMR (Electronic Medical Records) bedeutete (1).
Wie sieht die Entwicklung der elektronischen Patientenakte in Europa und Deutschland aus? Die elektronische Gesundheitsakte (EHR) ist ein elektronischer Längsschnittdatensatz mit Gesundheitsdaten von Patienten, die bei einer oder mehreren Begegnungen in einem beliebigen Versorgungsumfeld erzeugt werden. Schon 2015 wurde der Grundstein zur Einführung einer elektronischen Patientenakte durch das E-Health-Gesetz gelegt (2). Durch die Europäische Kommission wurde am 2. Februar 2019 den Weg zur elektronischen Patientenakte geebnet (3). Das Ziel besteht aus dem Austausch von Patientendaten, um eine optimale Nutzung von Gesundheitsdaten und die Versorgung gezielt zu unterstützen.
Seit dem 1. Januar 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine ePA ihrer Krankenkasse erhalten. Ab 2025 wird die ePA für alle Pflicht, es sei denn, der Versicherte möchte diese ePA nicht nutzen, und widerspricht sie mit einem Opt-Out (4).