Die ePA besteht erstmals aus drei Stufen, Patientendatenaufnahmen in einem Katalog ermöglicht (5):
- Stufe 1: seit Januar 2021 Aufnahme Daten zu Befunden, Diagnosen, durchgeführten und geplanten Therapiemaßnahmen, Früherkennungsuntersuchungen, Behandlungskosten und sonstige untersuchungs- und behandlungsbezogene medizinische Informationen, usw.
- Stufe 2: Seit dem 1. Januar 2022: elektronisches Zahn-Bonusheft, elektronische Mutterpass und Daten, elektronische Impfdokumentation, Daten des Versicherten aus der elektronischen Gesundheitsakte bei seiner Krankenkasse (seit März 2022), bei den Krankenkassen gespeicherten Daten über die in Anspruch genommenen Leistungen des Versicherten.
- Stufe 3: Seit dem 1. Januar 2023. Daten aus digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) des Versicherten, Daten zur pflegerischen Versorgung des Versicherten, Verordnungsdaten und Dispensierinformationen elektronischer Verordnungen (eRezepte inkl. Arzneimittelhistorie), elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAUs), sonstige von den Leistungserbringern für den Versicherten bereitgestellte Daten.
Die verantwortliche Gesellschaft für den Aufbau der ePA ist die Gematik GmbH, ehemals Telematik. Die Telematikinfrastruktur ist eine Plattform für Gesundheitsanwendungen in Deutschland und diese Gesellschaft wurde 2005 ins Leben gerufen. Der Bund beteiligt sich mit 51 % an die Gematik GmbH und sie wird mit deinen Krankenkassenbeiträgen finanziert. Der größte Anteilshaber ist der GKV-Spitzenverband (22,05 %), der Verband der Privaten Krankenversicherung beteiligt sich mit 7 Prozent und weitere Kassenärztlichen- und Apothekenverbände sind ebenfalls Anteilseigner der Gematik GmbH (6).
Zahlreiche Kritiken an die Gematik GmbH kommen u. a. vom GKV-Spitzenverband, Bundesärztekammer sowie weiteren Organisationen, denn einerseits fehlt es an Sicherheit, insbesondere, das, was die Datenablagerung (Speicherung) anbelangt, weil der Staat die Gematik GmbH vom GKV in voller Höhe finanzieren lässt (7).
Allein der Umbau von Telematik zur Gematik GmbH hat 45 Millionen Euro gekostet. Hinzu kommen noch die Kosten für die Umbaustudie in Höhe von zwei Millionen Euro, die von KPMG aufgestellt wurde, eine Privatgesellschaft versteht sich, die die Segnung des Bundesgesundheitsministers Karl-Heinz Lauterbach erhalten hat (8).
Scharfe Kritiken werden ebenfalls wegen der großen Nähe der Gematik GmbH an die Pharmaindustrie, deren Interesse daraus stets besteht, Profitmaximierung auf Kosten der Gesellschaft zu realisieren. Eine noch ganz frische Erfahrung dieser Maximierung wurde mithilfe der Corona-Hysterie verwirklicht, und hat den Beweis geliefert, dass der gläserne Patient in seiner Gesamtheit schon existiert.
Die Durchsichtigkeit aller Körperfunktionen soll vorhanden sein, um eine totale und permanente Überwachung zu ermöglichen. Mittels der ePA könnten alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander vernetzt sein. Das sind die Regierung, Versicherer, IT-Unternehmen, Gesundheitskonzerne und noch viele anderen. Stelle dir mal vor, deine physischen und psychischen Daten werden rund um die Uhr zentral gespeichert und zur Verfügung dieser Akteure gestellt. Je nach ungesundem Verhalten wirst du bestraft. Sogar dein Arbeitgeber bzw. potenzieller Arbeitgeber erhält Zugang zu deinen Daten. Bist du vielleicht chronisch Krank? Dann kann es vielleicht für dich schwer werden, eine „normale“ Stelle zu bekommen.
Wie sieht es mit der Datensicherheit deiner Patientendaten aus? Ende 2022 lag bei vier von fünf Menschen die ePA-Akzeptanz gut, und diese erklärten sich bereit die ePA zu nutzen. Wegen Datenschutzbedenken erklärten sich zwanzig Prozent nicht bereit, die ePA zuzulassen (9). Zu diesem Zeitpunkt sprachen sich einige unter den gesetzlichen Krankenversicherungen, Ärzteschaften, Apothekenverbänden sowie weiteren Akteuren aus dem Gesundheitswesen gegen die Einführung der ePA in seiner damaligen Form.


Hallo Thierry,
Danke für diesen informativen Artikel. Ich habe zwar der ePA-Speicherung meiner Daten im Gesamten widersprochen, nur wie sicher kann man sich sein, ob alle Beteiligten dahingehend informiert werden/wurden?
Bis Ende 2024 ist es ja so, dass man der Speicherung explizit zustimmen mußte. Aber bedingt durch einen Vorfall bei meinem Hausarzt gewann ich den Eindruck, dass bereits da schon unter Umständen einiges falsch lief.
Laut DSGVO hat man ja zwar das Recht, Auskunft über die gespeicherten eigenen Daten zu verlangen, auch die Löschung, aber woher weiß ich, welche Gesundheits-Daten, wann, wo und von wem initiiert nachgehalten wurden/werden? Also, wie transparent ist ist es für jeden Versicherten?
Ich hege die Befürchtung, dass man trotzdem man widersprach, irgendwann unauffällig z.B. im Krankenhaus etwas unterschreibt, dass diesen Widerspruch wieder aufhebt. Ich gewinne den Eindruck, das mit Absicht alles verkompliziert wird, nur um an die Daten zu kommen.
Auch frage ich mich, wie im Zusammenhang mit den erhobenen Daten es sich im Falle des elektronischem Rezeptes oder der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verhält? Sind diese Prozesse wirklich voneinander getrennt?
Gruß
Guten Tag, vielen Dank für deinen sehr interessanten Kommentar. In der geheimnisvollen Digitalwelt sind deine Fragen mehr als berechtigt. Vielleicht ist eine Hintertür schon möglich, die leider für jeden Krankenversicherten sehr schwer zu schließen sein kann. Die geheimen Absprachen zwischen der Pharmaindustrie und der Politik wissen wir jetzt alle „Querdenker“ sehr gut zu identifizieren, denn wir wurden vier Jahre lang durch diese Industrie auf übelster Weise drangsaliert, weil wir uns weigerten, die faschistischen Verordnungen während der Corona-Hysterie zu unterwerfen. Und ePA geht genau in dieser Richtung. Weiterhin kommt hinzu, dass die Anwendung zur Funktionsweise ePA auf Datensicherheits- und -Sicherungsebene löchrig ist. Wer behauptet, dass ePA sicher ist, kennt sich womöglich wenig in diesem Bereich aus. Es ist einfach so, dass keine digitale Anwendung hundert Prozent sicher ist und sein kann, denn die Komplexität der Anwendungsarchitektur immer eine offene Lücke aufweisen wird, die durch Hackers ausgenutzt sein können. Wären bei einer Anwendung alle Türe und Tore zu, würde diese Anwendung unbrauchbar sein. Ein sehr lesenswerter Artikel auf dem Blog der Chaos Computer Club ist unter diesen Link https://www.ccc.de/de/updates/2024/ende-der-epa-experimente zu finden.