Es wird eng für die freie Meinungsäußerung! Ein Weg in die Freiheit und der Schutz einer unter den wichtigsten Eigenschaften seit der Menschenrechtserklärung.

Ithaka (1) gibt die Impressionen eines Vaters wieder, dessen Sohn Julian Assange ohne triftiger Grund seit vier Jahren eingesperrt ist. Vier Jahre wären „schön“, wenn es mal schon nicht zehn gewesen sind.

Ja, Julian ist seit zehn Jahren eingesperrt (2) bzw. überlebt seine willkürliche Einsperrung, denn er hat nur die Wahrheit über die von den USA während des Irakkriegs ausgeübten Gräueltaten an Zivilisten veröffentlicht.

Dann ist der Dokumentarfilm „Hacking Justice“ gekommen, der über die willkürliche Rechtsgrundlage bzgl. der Einsperrung Julian Assange geht. Sein Anwalt, den ehemaligen spanischen Richter Baltasar Garzón, weißt, dass weit mehr als die Freiheit eines „Wahrheitserzählers“ auf dem Spiel steht. (3)

Dank Wikileaks konnte er hinter den Kulissen der Geheimdienste und der Elite das erfahren, was viele Journalisten und Politiker sich niemals zugetraut hätten, an die große Glocke zu hängen. Bis auf anonyme Belege, die Wikileaks zugespielt wurden und deren Veröffentlichung, haben sich danach alle öffentlichen Medienanstalten an die regierungskonforme Berichterstattung gehalten, und Wikileaks als Gefahr für die Demokratie angeschuldigt. Wer die Wahrheit sagt, zahlt es mit dem Preis seiner Freiheit. Julian Assange zahlt einen hohen Preis für die Wahrheit, weil er schon seit 4.519 Tagen eingesperrt ist (4).

Nicht nur Julian Assange steht auf der schwarzen Liste der Befürworter einer regierungskonformen Propaganda. Auf einer Seite finden wir die Gute, nämlich der Söldner der USA: die NATO, und auf der anderen Seite die Böse, nämlich: Russland, China und alle Staaten in dieser Welt, die sich der US-Hegemonie nicht unterwerfen wollen.

Wer sich zutraut, das Böse über die Gute zu berichten, wird ernsthaft in die Mangel genommen. Beispiele gibt es zu genügend. Patrick Baab wurde von seinem Arbeitgeber, die NDR Redaktion, vor der Tür gesetzt. Sein Lehrauftrag an der Universität Kiel wurde ebenfalls voll und ganz ausgesetzt. Hätte er sich regierungskonform verhalten, und über die Tatsachen in der Ukraine nicht berichtet, wäre er noch in beiden Positionen tätig (5).

Ein weiteres Beispiel heißt Seymour Hersh. Mithilfe anonymer Quelle hat er über die möglichen Täter der Anschläge auf Nord Stream 1 und 2 berichtet. Angeblich könnte die US-Navy und Norwegen für den Taten verantwortlich gemacht werden. Die Kritiken der regierungskonformen Journalisten ließen nicht lang auf sich warten. Seymour Hersh wurde als einen Debütanten dargestellt, obwohl er gar nicht einmal in dieser Kategorie passen könnte.

Regierungskonforme Journalisten sind meistens Schreibtischjournalisten, die sich u. a. bei der DPA (Deutsche Presse Agentur) oder einflussreichen Institutionen bedienen, um ihr tägliches Pamphlet zu publizieren. Die Methode „Kopieren“ und „Einfügen“ ist mehr denn je üblich als gut recherchierter Journalismus. Recherchierter Journalismus kostet Zeit und auch Geld, bietet aber die Möglichkeit, wahrheitsgemäß zu berichten.

Unbequeme Journalisten riskieren heute vieles. Selbst, wenn eine Rundfunkanstalt oder, wie in diesem Fall die Universität Kiel, kaum Belege vorlegen kann, die das Gegenteil über die Recherchen unbequemer Journalisten widerlegen, dann darf die Frage wohl gestellt werden, ob freier Journalismus noch ausgelebt werden darf, oder, ob er nur noch eine Lügenparade für die Mehrheit abliefert? (6)

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