Über den Ursprung und die Geschichte der USA von Anfang an bis heute gibt es viele zu erzählen. Mein Thema packt die Gewalt der Machtherrschaft der USA seit mehr als 200 Jahren an. Warum diese Zeitspanne? Diese Spanne hängt mit den Kriegen zusammen, die von den USA initiiert wurden.
Um Krieg zu führen, benötigt ein Staat Geld, sogar sehr viel Geld. Deshalb fange ich zuerst mit den Finanzkrisen an, die ihren Ursprung in den USA finden. Fast alle unter diesen Krisen haben sich dann global verbreitet und erhebliche Schaden verursacht. 1791 kam durch eine übertriebene Erweiterung der Kreditvergabe bei der Bank of the United States zu einer soliden Finanzkrise, die aber nur lokal Schaden mit sich brachte.
Danach kam es zu weiteren lokalen Finanzkrisen, die fast wie immer mit Spekulationsblasen zusammenhingen. Vor gut hundertfünfzig Jahren, genau 1873, nachdem zwischen 1866 und 1873 56.000 Kilometer (ca. 35.000 Meilen) Bahngleisen bundesweit gebaut wurden, gingen die Banken und das Bahnbauunternehmen pleite. Sowohl eine große Mehrheit unter den Banken als auch viele Industrieunternehmen hatten enorm vieles Kapital in der Bahn investiert. Als das Bankunternehmen Jay Cooke & Company geschlossen wurde, bahnte sich eine ernst zu nehmende Wirtschaftskrise an. Dieses Bankunternehmen war sehr tief in den Bahnbauinvestitionen involviert.
Innerhalb zwei Jahren gingen 18.000 Unternehmen in Konkurs, die Arbeitslosigkeit kletterte auf 14 Prozent und diese Krise traf ebenfalls Europa zu, denn Spekulationen in Bahnbauunternehmen wurden von vielen reichen Leuten bevorzugt. Weiterhin traf die Entscheidung des germanischen Reichs, die Prägung Silbertalern einzustellen, der amerikanischen Wirtschaft hart zu. Das führte zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach Silber aus den USA (1).
Wie kam es dazu, dass dieses Bankunternehmen fast als einzigen Baukreditunternehmen des Staates wurde? Während des Bürgerkriegs war dieses der Hauptfinanzier der militärischen Anstrengungen der Union gewesen. So wurde Jay Cooke & Company zum Bundesbeauftragten für die staatliche Finanzierung des Eisenbahnbaus. Allerdings hatte sich das Unternehmen bei der Bahnbaufinanzierung übernommen. Als die Kunden von den Schwierigkeiten erfuhren, verlangte sie ihr Geld von dieser Bank, und die Panik sprang über Banken bundesweit in den USA, sodass mindestens 100 Banken pleitegingen (2).
Während dieser Depression kamen viele Unruhen wegen Hungerlöhne und Armut, die mittels Einsatzkräfte hart bekämpft wurden. Mehr als hundert Menschen starben und viele wurden verletzt.
Könnte hier die Rede von Parallelen mit 2023 sein? Laut einem Artikel von Hans-Werner Sinn mit dem Titel „Der neue Gründerkrach“ ähnelt die Pleite der Silicon Valley Bank, die die Einlagen von Start-ups gesammelt hatte, und diese in Wertpapieren stark investierte. Was hatte Jay Cooke & Company gemacht? Genau das Gleiche. Damals befassten sich die Akteure der Start-ups, nämlich Eisenbahngesellschaften und Unternehmen, mit Chemie und Elektrizität (3).