Offene E-Mail, am 3. Oktober im Blog von Human-Dignity veröffentlicht
Sehr geehrte Frau Reker,
Deutschland und selbstverständlich die Stadt Köln müssen etwas für die Flüchtlinge tun. Mit dieser Einsicht bin ich voll und ganz bei Ihnen. Aber, wenn es darum geht, den persönlichen Profit einer Abgeordneten mit unserem Steuergeld zu unterstützen, dann läuft wirklich etwas schief in diese Stadt.
Wem hat es denn gewundert, dass Oberbürgermeisterin Frau Henriette Reker den zweiten Preis des Misstrauens in der Kölner Stadtverwaltung gewonnen hat? Wenn laut einer FORSA Studie 47 %(1) Prozent der Kölner und Kölnerinnen Ihnen kein Vertrauen mehr schenken, dann läuft ganz bestimmt etwas schief, oder, Frau Oberbürgermeisterin?
Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass viele wichtigen Dinge des Lebens an uns vorbeigehen, und, wir merken es kaum!? Vielleicht wurden wir von der Zeit überholt? Oder haben wir irgendwie nicht genau aufgepasst, welche Einschränkungen uns in den letzten dreißig Jahren für unsere Lebensqualität aufgezwungen wurden?
Der Mensch – den sogenannten Homo Sapiens – ist im Vergleich zu der Tierwelt die größte Bedrohung für diesen Planeten. Insbesondere bei Machtausübung in Staatsangelegenheiten, Unternehmensführung und Führung im Allgemeinen und falls die Macht mit Größenwahn vermischt ist, liefert uns diese Spezies eine dekadente Elite, die sich nur noch mit einer Aufgabe beschäftigt: seinen Personenkult.
Arme Schulen bedeuten eine stets wachsende mangelhafte Note bei der Bildung. Bildung versteht sich für alle zugänglich und nicht als Rendite einiger privilegierten Unternehmen aus dem privaten Sektor.
Eine Stadt, wo Gerechtigkeit für das Sozialleben herrscht, wenn Wohnen in der Stadt nicht mehr für alle bezahlbar ist und die Politik sofort die Mieter schützt. Eine Stadt, wo zur Schule gehen, Spaß macht, und nicht zum Alptraum jedes Kindes wird, wenn es mal muss. Eine Stadt, wo die Luft rein ist, weil die Stadtverwaltung sich für die Lebensqualität seiner Bürger/innen interessiert, statt sich für die Profite der Automobilhersteller zu profilieren.
Viele Verbraucher/innen scheinen sich kaum ein Gedanke über die Situation von Sonntagsarbeitern/innen zu machen. Klar, in vielen öffentlichen Bereichen kommt man an Sonntagsarbeit nicht um. Das ist wohl berechtigt. Aber stellen Sie sich jetzt mal die Frage: falls Sie schon gestern nicht wussten, was Sie unter den Weihnachtsbaum stellen wollen, dann wissen Sie es an einem Sonntag auch noch nicht, oder!?
Auch in Köln sterben jedes Jahr Bürger/innen an den Folgen von Abgasen. Insbesondere der Feinstaub greift die Atemwege an und verursacht Infektionen, die tödlich enden können. Am meisten betroffen sind Kinder, Ältere und Menschen mit einem abgeschwächten Immunsystem. Sie leiden extrem unter diese Luftverschmutzung.
Das Misstrauen in der EU-Integration* hängt mit der Umsetzung der EU-Abkommen im Grundgesetz der Mitgliedsstaaten zusammen. Das ist eindeutig ein großes Signal zum Abbau der Demokratie. Bis 1963 hat sich das europäische Recht nach dem internationalen Recht orientiert. Das europäische Recht konnte für die Mitgliedsstaaten und für die Einwohner erst in Kraft treten, wenn es in der Grundverfassung verankert wurde.
Wenn die Gewalt über die Vernunft gewinnt, dann müssen wir uns die Frage stellen: Warum gehen teilweise gewalttätige Leute auf die Straße, um ihre Meinung kundzutun? Was für Leute sind das? Oder sind die Gewaltaktionen in Hamburg während die G20 stellenweise auch vom Staat aus selber inszeniert, um die Linke Szene zu diskreditieren? Denn Gewalt geht normalerweise nicht von sich selber heraus. Es muss entweder provoziert oder inszeniert werden, oder auch beides!